Ich wage es kaum, den folgenden Satz in den Mund zu nehmen! Aber ich mache es trotzdem: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Diese Phrase haben Sie schon viel zu oft gehört, oder? Ja, das haben Sie, so wie ich auch. Es ist nämlich eine dieser aufgebrauchten Redewendungen, die jeder kennt. Von der ich aber behaupte, dass sie seltener stimmt, als gedacht.
Fakt ist: Bilder nehmen in der Kommunikation eine zunehmend wichtigere Rolle ein. Insbesondere in der Online-Kommunikation. Denn sie „sparen Zeit“. Zeit, die immer kostbarer wird, wenn wir uns im eng getakteten Alltag informieren wollen oder auf unseren Smartphones binnen Sekunden News abrufen. Wir sind immer auf der Suche nach leicht verdaulichen Informationshäppchen, die es uns vereinfachen, Inhalte zu verdauen. Unsere Aufgabe als Kommunikatoren ist es, aus unseren Inhalten diese Häppchen zu kreieren: am besten durch eine Symbiose aus Bild und Text. Damit diese gut funktioniert, gilt es ein paar Dinge zu beachten:
Relevante Informationen zu filtern, ist für den allgemeinen Rezipienten in der heutigen Medienwelt gar nicht so leicht. Viele glauben, dass ein Bild als „Eyecatcher“ ausreicht, um den Rezipienten zu locken. Unter gewissen Umständen – etwa als Werbe-Plakat oder Urlaubsgruß – kann das funktionieren. Einen Effekt auf Konsumenten von Nachrichten, Informationen und Neuigkeiten entfaltet es jedoch vor allem, wenn es einen aussagekräftigen Text ergänzt. Ich drehe die Redewendung vom Anfang einmal um: „Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder“. Das kann genauso zutreffend sein. Denn aus eigener Erfahrung wissen wir als Berater: Botschaften lassen sich nur dann adäquat transportieren, wenn Headline und Teaser den Konsumenten mitreißen. Das Bild ist dabei oftmals auch nur ergänzendes Beiwerk.
Um die Aufmerksamkeit wirklich zu erhöhen, muss ein Bild den Textkosmos widerspiegeln, der unsere Botschaften transportiert. Im besten Fall öffnet es schon die Vorstellungskraft seines Betrachters für den Text. Ein einfaches Stockbild schafft das selten. Denn es hat wenig individuellen Charakter und wirkt meist beliebig. Genau auf diesen Charakter kommt es aber an, wenn aus ihm eine starke Botschaft sprechen soll, die verfängt. Es gilt zu überlegen, welche Bilderwelt für ein Thema oder eine zu vermittelnde Botschaft stimmig ist. Hier lohnt es sich, zu investieren. Beispielsweise in einen Fotografen, der ein Projekt begleitet und individuelle Eindrücke davon festhält. Ein passendes Motiv, eine besondere Perspektive oder ein prägnanter Ausschnitt machen Bilder einzigartig und authentisch.
Ob Bild und Text gut zusammenspielen, hängt davon ab, wie sie miteinander verknüpft werden. Steht das Bild plakativ am Anfang, suggeriert es bereits ein Thema. Der Text greift es auf und verfolgt ein konsequentes Leitbild. Die erwähnte Vorstellungskraft erledigt den Rest. Der Rezipient bekommt, was ihm versprochen wird. Gerade online funktioniert aber auch ein weiteres Muster: Wir müssen den Leser nicht immer auf vorgefertigte Bahnen leiten. Webreportagen beispielsweise kombinieren Text, Bild und Video so miteinander, dass daraus eine Spielwiese für den Leser wird. Er kann selbst entscheiden, was er sich zuerst anschaut und zwischen Textbausteinen, Fotos und Filmsequenzen wechseln. Je interaktiver das Angebot aufgebaut ist, desto spannender wird es.
Der rote Faden darf trotzdem nicht fehlen: Für Klarheit sorgen etwa kurze einführende Teaser oder leitende Klick-Elemente. So bleibt auch ein großes Angebot überschaubar und der Rezipient kann sich seine Häppchen beliebig aus der Masse picken, ohne dass er den Anschluss verliert und abspringt.Am Ende ist das das Ziel für die Verbreitung von Informationen – das Kunststück zu schaffen, Inhalte so zu gestalten, dass sie dem Zeitmangel und allen Ablenkungsfallen trotzen. Falls es Ihnen übrigens selbst an Zeit mangelt, Ihre Inhalte attraktiv aufzubereiten: Rufen Sie uns doch einfach an und lassen Sie uns übernehmen.