Krisen über Krisen: Bewährungsproben für Unternehmen
- Die Frequenz und Qualität von Krisen nehmen immer weiter zu
- Viele Unternehmen setzen weiter auf veraltete Krisenmodelle
- Crisis-Readiness-Ansatz macht gesamte Organisation widerstandsfähiger
Klimawandel, Ressourcenknappheit, Lieferkettenengpässe – unsere Welt gerät zunehmend ins Wanken. Nichts scheint mehr so zu sein, wie es einmal war. Immer häufiger werden wir mit unerwarteten Krisen konfrontiert, die sich auf unser tägliches Leben auswirken. Auch für Unternehmen ist die Situation herausfordernd. Ihnen fehlt aufgrund der unübersichtlichen Lage oft die Planungssicherheit, um zukunftsgerichtete Investitionen anzuschieben.
Gleichzeitig müssen sie sich gegen die steigende Anzahl an unvorhersehbaren Risiken wappnen. Die Auslöser von Krisen sind heute vielfältiger als jemals zuvor. Alles ist möglich – von der klassischen Produktkrise über steigende Energiepreise bis hin zu gesellschaftlichen Protestbewegungen gegen die eigenen Geschäftsaktivitäten. Führungskräfte haben längst erkannt, wie hoch der Handlungsdruck ist. 95 Prozent geben laut einer PWC-Umfrage an, dass das Krisenmanagement in ihrem Unternehmen verbessert werden muss.
Doch wie lassen sich diese komplexen Situationen meistern? Mit viel Agilität und Flexibilität! Was im Projektmanagement bereits weitverbreitet ist, wird im Krisenmanagement leider immer noch viel zu selten angewendet. Oft sind Unternehmen nur unzureichend für den Krisenfall gerüstet und setzen auf klassische Modelle: Starre Prozesse und überarbeitungsbedürftige Krisenhandbücher erweisen sich jedoch häufig als wenig praxistauglich. Und die Kommunikation? Sie wird vielfach nur unzureichend eingebunden – selbst dann, wenn die Krise bereits online tobt und der Reputationsschaden für das Unternehmen sekündlich größer wird.
Crisis Readiness ist das Zauberwort, um in die Jahre gekommene Strukturen aufzubrechen. Der innovative Ansatz setzt im Kern auf drei Bereiche: Sensibilisierung, Kompetenzsteigerung und psychologische Resilienz. Ziel ist es, die interne Krisenbereitschaft zu stärken. Dazu werden die Mitarbeitenden zunächst umfassend auf mögliche Risiken, Krisenursachen und Fallstricke im Ereignisfall vorbereitet. So werden sie befähigt, sicher mit kritischen Situationen umzugehen und flexibel auf unvorhersehbare Entwicklungen zu reagieren.
Ob Geschäftsführung, Pressesprecher:in oder Social-Media-Manager:in – sie alle müssen gleichermaßen krisenresilient sein, um in Drucksituationen die bestmöglichen Entscheidungen treffen zu können. Positiv ist: Die Kompetenzsteigerung der Mitarbeitenden macht langfristig auch die gesamte Organisation widerstandsfähiger. Doch bis dahin heißt es vor allem eines: Training, Training, Training.
Regelmäßige Krisensimulationen sind der Schlüssel für eine bessere Crisis Readiness. Durch sie können alle Team-Mitglieder praxisnah lernen, welche Rädchen im Ereignisfall ineinandergreifen müssen. Je häufiger diese Erfahrungen gemacht werden, desto eher verfestigen sich die Abläufe. Eine wichtige Voraussetzung, um in unübersichtlichen Situationen zur Not flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können.
Krisensimulationen können dabei ganz unterschiedlich aussehen. Sie können entweder den gesamten Prozess umfassen – also vom Ausbruch bis zur Eindämmung der Krise – oder sich auf bestimmte Bereiche fokussieren. Viele Unternehmen legen beispielsweise großen Wert darauf, die erste Stunde nach Eintritt der Krise zu simulieren. In dieser kurzen Zeitspanne gilt es, den Krisenstab einzuberufen, die Strategie zu besprechen und die Auftaktkommunikation anzuschieben. Nur so gelingt es, die Deutungshoheit über kritische Situationen langfristig zu gewinnen.
Also, worauf warten Sie noch? Fangen Sie jetzt an, die Fähigkeiten Ihres Teams gegen die zunehmenden Risiken zu verbessern! Krisen lauern schließlich überall – heute, morgen, übermorgen!