Verkehr prüfen, Routen planen, Wetter, Facebook und Twitter checken und schauen, wann die nächste Straßenbahn kommt - wie häufig wir inzwischen zum Smartphone greifen und eine App öffnen, kann wohl keiner mehr so genau zählen. Die kleinen digitalen Anwendungen sind unsere täglichen Begleiter geworden und einfach praktisch. Klar, dass so manch einer davon träumt, einmal selbst seine eigene App zu entwickeln. Auch bei uns in der Agentur hört man des Öfteren Sätze wie „Können wir da nicht eine App draus machen?“ oder „Ich würde für Kunde XY so gerne eine App zum Thema machen!“. Letztes Jahr haben wir das dann einfach mal gemacht.Ganz so einfach war das dann aber doch nicht, denn nicht alles eignet sich für eine App und es gibt einiges zu bedenken, wenn Sie Apps als weiteren Kanal in Ihrer Unternehmenskommunikation nutzen möchten:
Das Wichtigste vorab: Wen will ich erreichen? Nutzt meine Zielgruppe überhaupt regelmäßig Apps? Möchte ich Digital Natives ansprechen, die problemlos auch komplexe Apps bedienen können oder sollte ich sie etwas einfacher strukturieren? Haben meine Mitarbeiter überhaupt alle ein Firmenhandy bzw. würden Sie sich eine Mitarbeiter-App auch auf Ihr Privathandy laden? Prüfen Sie die Zielgruppe genau, um zu verhindern, dass später niemand Ihre App herunterlädt, weil niemand sie braucht.
Man kann nicht aus allem eine App machen, das ist klar. Der Inhalt muss einfach und klar strukturierbar und ohne lange Erklärungen verständlich sein. Und er muss den Nutzern unterwegs oder zuhause einen echten Mehrwert bieten. Fragen Sie sich zum Beispiel: Wie viel praktischer wäre es, wenn ich die Informationen aus dem Flyer/von der Website/aus der Broschüre/aus dem Intranet in einer App hätte? Würde es überhaupt einen Vorteil bringen? Was könnte ich in einer App machen, was ich mit einem Flyer nicht könnte (z.B. mich zu Orten navigieren lasse, Inhalte nach Kategorien filtern, durch Bilder und Videos scrollen, mit einem Klick zu weiterführenden Informationen kommen etc.)?
Hier sollten Sie nichts dem Zufall überlassen. Denn wir alle wissen, wie schlecht programmierte Apps funktionieren - im schlimmsten Fall gar nicht. Abstürze, Null-Sterne-Bewertungen und frustrierte Nutzer (vielleicht sogar Kunden) sind die Folge. Als Agentur raten wir deshalb dazu, auf Profis zu setzen, auch wenn diese natürlich oftmals teurer sind. Erfahrene Programmierer sorgen dafür, dass Ihre App schick aussieht und funktioniert. Vor der Programmierung sollten Sie sich zudem überlegen, für welche Betriebssysteme Sie Ihre App anbieten möchten. Am gängigsten sind hier iOS und Android.
Bauen Sie Ihre App logisch auf, sodass sich die Nutzer später intuitiv durch die App klicken können und nicht vor Frust direkt auf „Deinstallieren“ klicken. Dazu sollten Sie alle Inhalte, die später in der App auftauchen sollen, vorab klar strukturieren: Bilder, Links, Adressen, Texte usw. Das funktioniert schon mit einer einfachen Excel-Tabelle. Zudem gilt wie bei vielen anderen Dingen auch: weniger ist mehr. Halten Sie die Texte kurz und knapp. Denn niemand liest gerne einen zehnseitigen Roman auf dem Smartphone. Arbeiten Sie lieber mit weiterführenden Links, über die sich die Nutzer auf Wunsch mehr Informationen holen können. Bauen Sie zudem Icons, Bilder und Grafiken ein. Sie springen dem Nutzer direkt ins Auge und können auch für Übersichtlichkeit und Wiedererkennung sorgen.
Nicht erst in Zeiten der Datenschutzgrundverordnung sollten Sie genau prüfen, ob Sie Daten der Nutzer erfassen. Müssen diese sich zum Beispiel mit einem Benutzernamen und Kennwort einloggen, um Leistungen über Ihre App zu nutzen? Wenn Sie Daten erheben, welche sind das? Eine Datenschutzerklärung ist auch für Apps Pflicht und sollte zusätzlich auf Ihrer Website hinterlegt sein, damit Sie aus den App-Stores direkt darauf verlinken können. Auch ein Impressum darf in Ihrer App nicht fehlen.
Zu Beginn hatten wir geklärt, wie sie verhindern, dass niemand ihre App herunterlädt, weil niemand sie braucht. Genauso schlimm ist es natürlich, wenn viele Ihre App brauchen könnten, aber niemand sie kennt. Deshalb sollten Sie sich schon lange vor Fertigstellung der App ein Vermarktungs- und Kommunikationskonzept überlegen: Formulieren Sie ansprechende Werbetexte und Keywords für die App-Stores, erstellen Sie vielleicht einen kleinen Flyer und nutzen Sie die üblichen Tools der Unternehmenskommunikation (Website- und Intranettext, Social Media Posts, Pressemitteilung und ggf. -konferenz etc.). Und denken Sie auch daran, dass Ihre App bewertet werden kann und Nutzer auch schriftlich Feedback geben - sowohl positives als auch negatives. Hier sollten Sie schon mal Textbausteine parat haben, die Sie für Ihre Antworten nutzen können.
Auch wenn es auf den ersten Blick aufwendig erscheint: Eine eigene App zu entwickeln, die Ihre Stakeholder in den App-Stores herunterladen können, macht richtig Spaß. Die mobile Anwendung kann eine echte Bereicherung für Ihre Unternehmenskommunikation sein und ist nicht zuletzt ein prima Aufhänger für Ihre Pressearbeit. Wir beraten Sie gerne, ob sich Ihre Themen und Inhalte in eine App gießen lassen und haben erfahrene Partner an der Hand, die uns bei der Realisierung unterstützen. Wie so eine App aussehen könnte, sehen Sie unter anderem bei unserem aktuellen Projekt, dem „Baggerseen-Guide Niederrhein“, den wir für unseren Kunden zukunft niederrhein entwickelt haben.Bildquelle: Pixabay / LoboStudioHamburg