Wir schreiben das Jahr 2022. Gerade in diesem Moment wird die nächste Informationsveranstaltung geplant. Das anstehende Investitionsprojekt für eine innovative Produktionsanlage am Standort oder die Vorstellung des modernen Quartierskonzepts der Stadt möchten den interessierten Bürger:innen vorgestellt werden. Beide Planungen eint eine gemeinsame Herausforderung: Das eigene Projekt klar und nachvollziehbar vermitteln, alle Beteiligten im Idealfall in den Planungsprozess einbeziehen und dadurch zugleich für die Akzeptanz des eigenen Handelns werben. Ein Drahtseilakt, der von allen Beteiligten großes Fingerspitzengefühl und Kreativität verlangt.
Denn: Wie sich komplexe Prozesse und Verfahren am besten vermitteln lassen und die Öffentlichkeit in die Planung eingebunden wird, hängt nicht selten auch von den technischen Möglichkeiten ab. Für eine Erfrischungstour der etwas andren Art begeben wir uns daher auf eine kommunikative Science-Fiction-Reise in das Jahr 2050 und lassen uns von den digitalen Technologien und Ideen der Zukunft inspirieren. Ein Blick in das, was noch kommen kann:
Veranstaltungen, die per Push-Nachricht vor dem Auge angekündigt werden, können bequem vom eigenen Sofa aus betreten werden. Interessierte werden als Hologramm in einen virtuellen Raum hochgeladen, in dem ein wirklichkeitsgetreues, dreidimensionales Abbild der Referent:innen erscheint und sich von allen Seiten betrachten lässt. Konkrete Bauvorhaben oder Veränderungen in der Stadtplanung lassen sich via virtueller Darstellung hautnah veranschaulichen – 360 Grad Rundumblick mit inbegriffen. Ideen und Vorschläge der Teilnehmenden werden in die Planung eingebaut, mögliche Veränderungen werden für alle direkt visuell erkenntlich gemacht. Die beste Lösung wird am Ende umgesetzt. Das spart auf Dauer Kosten, erhöht die Planungseffizienz, schont die Ressourcen und fördert durch aktives Einbinden die Akzeptanz für das Vorhaben.
Planung einer Veranstaltung vor Ort, die eine Teilnahme durch Augmented Reality ermöglicht: In Echtzeit können mit Hilfe einer Augmented Reality Brille virtuelle Elemente in der physischen Realität ergänzt, ausgetauscht oder angepasst werden. Der Ablauf einer technischen Anlage kann so einfacher und vor allem nachvollziehbar vermittelt werden. Durch Ergänzung weiterer Sinne – Hören, Fühlen und Riechen – kann ein vollumfängliches Bild der Planung dargestellt werden.
Für verschiedene Informationstouren, wie etwa Stadt- oder Industrieparktouren werden im Jahr 2050 alle relevanten Informationen – technische Daten, Historie, Kapazitäten u. v. m. – direkt vor dem Auge als Hintergrundinformation dargestellt. Ein Blick mit der Hochleistungslinse im Auge ermöglicht das Abrufen aller relevanten Informationen – Effizienzrate, Direktvergleich zum Vorjahresverbrauch oder anstehende Wartungsarbeiten einer Anlage werden so schnell und übersichtlich erfassbar Und mehr: Weitere Informationen können auch hier durch ein kleines technisches Add-on weitere Sinne – Hören, Riechen oder Fühlen – beinhalten. Informationen werden damit vollumfänglich wahrnehmbar und idealerweise verständlich gemacht.
Wir stellen fest: Im Jahr 2050 ist der Kreativität, Informationen, Botschaften und Prozesse multisensual zu vermitteln, keine Grenzen gesetzt – Technik macht´s eben möglich. Räumliche und zeitliche Barrieren lassen sich so leichter überwinden. Die Technik erhöht die Teilhabe der Beteiligten aktiv an der Gestaltung der eigenen Zukunft mitwirken zu können. Und durch die Ansprache verschiedener Sinne können Themen erlebbar und damit nachvollziehbarer gemacht werden.
Und dennoch: Die Technik bleibt auch in Zukunft ein Hilfsmittel, ein Vehikel, das kreativ und sinnvoll eingesetzt werden muss. Bei allen technischen Raffinessen und Möglichkeiten darf eines nicht aus den Augen gelassen werden: der Mensch! Informationsveranstaltungen dürfen sowohl heute als auch in ferner Zukunft diese so wichtige Komponente nicht außer Acht lassen. Wir sind soziale Wesen, die von persönlichen Interaktionen von Angesicht zu Angesicht leben. Vertrauen lässt sich auch im Jahr 2050 am besten über das persönliche, offene und vor allem auf Tatsachen beruhende Gespräch auf Augenhöhe aufbauen. Entscheidend ist es, interessierte Bürger:innen als wichtige Partner:innen zu verstehen und die direkte Teilhabe noch im Planungsprozess zu ermöglichen – innovative Technik ist hierbei eine unterstützende Zugabe.
Also dann, bis zur nächsten spannenden und informativen Veranstaltung – hoffentlich vor 2050.
