18.11.2022
Blog

Das Ende der Social-Media-Kommunikation wie wir sie kennen?

  • Große Techkonzerne wie Meta und Facebook stehen vor Krisen
  • Technologie hat Kommunikation verändert und wird es auch 2023 tun
  • Kommunikator:innen müssen flexibel sein und neue technologische Trends und Möglichkeiten nutzen
von
Alexandra Schütz
Lesedauer: 4 Minuten
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Aus der Kommunikation der letzten Jahre ist Social Media kaum wegzudenken. Seit Mitte der 2000er wurde Kommunikation immer digitaler und technologielastiger. Technologische Entwicklungen prägten und prägen sehr stark die Art und Weise, wie wir kommunizieren. Veränderungen in diesen Bereichen sind so wichtig und einflussreich wie selten zuvor. Die technologische Produktentwicklung ist rasend schnell. Fast wöchentlich werden wir mit neuen Features und Kommunikationsmöglichkeiten konfrontiert. Das bedeutet für Kommunikator:innen flexibel bleiben und die neuesten Trends im Auge behalten. Doch gerade das Jahr 2022 hat für viel Bewegung in der technologischen Welt gesorgt. Weitreichende Veränderungen, die über einen neuen Filter oder Videotrend hinausgehen, werden auch noch das kommende Jahr prägen und die Kommunikation maßgebend beeinflussen.

Das Ende der Giganten?


Verschiedene Medien haben bereits im November dieses Jahres das Ende von Facebooks Mutterkonzern Meta und das von Twitter beschrien, eine (über)dramatisierte Aussage; aber: beide Konzerne sind aktuell angeschlagen. Bei Twitter häufen sich die Negativschlagzeilen seit der Übernahme der neuen Konzernspitze Ende Oktober. Nicht nur intern rumort es, sondern auch Nutzer:innen sind unzufrieden. Nachdem eine Verifizierung des Accounts gegen Geld eingeführt wurde, sorgten viele gefälschte Accounts vermeintlich bekannter Personen für Chaos. Auch, wenn diese Änderung zunächst ausgesetzt wurde, ist der Schaden angerichtet. Viele Nutzer:innen wandten sich von der Plattform ab, Werbekund:innen üben sich in Zurückhaltung. Auch beim Tech-Riesen Meta, dem Mutterkonzern von Facebook kriselt es. Mark Zuckerberg entließ kürzlich rund 11.000 Mitarbeitende – also etwa 11 Prozent der Belegschaft. Hier war eine Verschlechterung der Situation allerdings abzusehen. Im ersten Quartal dieses Jahres sanken zum ersten Mal in der Firmengeschichte die Nutzer:innenzahlen. Es folgte ein sinkender Umsatz im zweiten Quartal. Grund hierfür waren vermutlich offene Überlegungen der Konzernleitung, weniger entschieden gegen Fake News vorzugehen.


Was heißt das nun für Kommunikator:innen?


Sind die Zeiten der Social-Media-Kommunikation 2023 vorbei? Mitnichten. Trotz weltweit rückläufiger Zahlen sowie dem schwindenden Interesse junger Leute, ist Facebook immer noch das am stärksten genutzte soziale Netzwerk Deutschlands. Bei Twitter sind derweil wichtige Politiker:innen, unzählige Institutionen, Medienschaffende und bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zahlreich vertreten. Multiplikator:innen, die immer noch sehr wichtig sind, um die eigene Botschaft zu verbreiten. Zudem ist das Teilen von Inhalten mit einer Gruppe von Menschen ein Element, das in unserer heutigen Kommunikation einen immer größeren Stellenwert einnimmt – sei es ein Facebook-Post, ein LinkedIn-Beitrag oder eine Instagram-Story. Dadurch, dass eine Botschaft oder ein Ereignis geteilt wird, entsteht eine Verbindung. Technologie hat dafür gesorgt, dass Kommunikation sich verändert hat, vielfältiger wurde. Schriftliche Kommunikation wird dadurch nicht nur visueller, sondern auch direkter; der Übergang zwischen geschriebener und gesprochener Sprache fließender. Wir Kommunikator:innen wachsen mit und an der Kommunikation und den Technologien, die wir als Tools nutzen.


Ausblick 2023


2023 wird also nicht das Ende von allem sein. Die Technologie für die Kommunikation wird sich weiter entwickeln und mit ihr die Kommunikation und ihre Kommunikator:innen. Wenn es nicht Facebook oder Twitter sind, werden andere Technologien und Plattformen ihren Platz einnehmen. Es heißt weiterhin flexibel bleiben und ein Gespür für neue technologische Trends und Möglichkeiten haben und entwickeln. Vielleicht ist 2023 das Jahr von Mastodon, der Plattform, die viel Zulauf durch den Twitter-Exodus erhält. Vielleicht ist es das Jahr, in dem KI die Trends in der Kommunikation mitbestimmen wird. Vielleicht gibt es 2023 aber auch nur neue Instagram-Filter und TikTok-Tänze.

verfasst von:
Alexandra Schütz
Beraterin
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a.schuetz@vomhoff.de